Kritischer Umgang mit Streusalz

Winter  (Stefan Kühne)

Es wird festgestellt, dass Streusalz neben seiner gewünschten Eigenschaft, Schnee und Eis zu schmelzen, eine Reihe negativer Eigenschaften besitzt. Es belastet in verschiedenster Hinsicht die Natur, da es in Boden und Gewässer (auch ins Grundwasser) gelangt und sich dort zum Teil auch anreichern kann. Es hat somit eine zeitnahe und eine verzögerte Wirkung. Die sofortige Wirkung können Hundbesitzer an den Pfoten ihr Tiere ablesen. Diese entzünden sich und fügen den Tieren zum Teil erhebliche Schmerzen zu. Die Langzeitwirkung ist, wie so oft, nur schwer einzuschätzen, da hierbei vielmals verschiedene Faktoren zusammenspielen. Alternativ, insbesondere für den Hausgebrauch, werden Sand, Kies und Split genannt, aber auch Sägemehl kann genutzt werden. Es ist zu beachten, dass Neuschnee und tiefer Schnee nicht unbedingt glatt sind. Erst durch Tauen und wieder Gefrieren bildet sich langsam Eis, was aber gut mechanisch zu beseitigen ist. Wenn man dann noch seine Lebensweise an die Witterungsbedingungen anpasst, kommt man gut ohne Salz aus.

Weshalb wird Streusalz eigentlich verwendet? Bestimmt, da es unserem derzeitigem Lebensstiel entgegen kommt. Es hält das moderne Leben nahezu ohne Einschränkung am Leben, und nach getaner Wirkung verschwindet es einfach. Aus den Augen aus dem Sinn. Man braucht es nur auszubringen und fertig ist der Winterdienst. Und da es so einfach ist, wird es häufig ohne Sinn und Verstand benutzt. Es gibt sicherlich Situationen, wo der Einsatz von Streusalz gerechtfertigt scheint, Blitzeis ist solch eine Situation. Streusalz anzuwenden wird auch dadurch verstärkt, dass jeder Hausbesitzer verpflichtet ist, seine Gehwege zu räumen. Im Prinzip keine schlechte Regelung, aber sie verleitet dazu, die Dinge schnell und einfach erledigen zu wollen.

Alles in allen gibt es ausreichend Gründe die Anwendung von Streusalz kritisch zu überdenken. Jedes Gramm weniger Streusalz auf den Wegen ist ein Gewinn für die Natur - und jeder kann dabei mitmachen.