BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Aktionen in 2013

Auch dieses Jahr gibt es wieder zahlreiche Aktionen. Wir starten dieses Jahr mit einer Winterwanderung am 23.02. Danach gibt es wieder monatlich eine naturkundliche Wanderung in der Umgebung Eppsteins. Vögel, Insekten oder Kräuter werden wir genauer unter die Lupe nehmen und gemeinsam die Natur geniessen.

Die Liste aller Veranstaltungen der KunterBUND findet ihr hier:

KunterBUND 2013 - das komplette Programm

Winterwanderung am 23.02.

5 Familien (6 Erwachsene und 6 Kinder) kamen zur Wanderung bei herrlichstem Winterwetter. Der frisch gefallene Schnee ermöglichte uns, verschiedene Spuren zu finden. Die Kälte machte allen schnell deutlich, welche Probleme die Tier und Pflanzen im Winter bewältigen müssen. Die Suche nach Fressbaren war für die 6 kleinen Wildschweine nicht einfach, aber sie waren erfolgreich und in 10 Minuten fanden sie einiges, was ein Wildschwein oder Eichhörnchen erfreuen könnten. Gereicht hätte es nicht allzulange. Am zugefrorenen Fischweiher gab eine Rast mit kindertauglicheren Dingen. Die gefrorenen Eisdecke war höchstinteressant für die Kinder. Nettweise gehorchten alle und blieben auf festen Boden. Jetzt freuen wir uns schon langsam auf die wärmeren Tage, wo einen die Eltern nicht immer gleich aus dem Bach zurückrufen müssen.

Kräuterwanderung am 23.03.

Auch die zweite Veranstaltung in diesem Jahr war ein voller Erfolg. Trotz Kälte und eisigem Wind kamen 13 Erwachsene und 2 Kinder zur Wanderung. Hier ein Auszug aus dem Bericht der Eppstein Zeitung (Helga Miscker)

„Sieben Kräuter finden wir bestimmt“, versprach Alberts zu Beginn seiner Führung und behielt damit tatsächlich Recht. Nach nur ein paar Schritten am Waldrand hinter der Freiherr-von-Stein-Schule wurde die Gruppe fündig: Ein Feld Scharbockskraut, auch Froschlöffel genannt, lugte aus dem Laub. Die herzförmigen fleischigen Blätter wurden für den geplanten Kräuter-Dipp ebenso geerntet wie die Blätter der Knoblauchsrauke, die beim Zerreiben durch das darin enthaltene Senföl den markanten Knoblauchgeruch entfalten. Auch die nussig schmeckenden gefiederten Rosettenblätter der Pimpernelle wanderten in den köstlichen Dipp, der anschließend auf dem Jägeracker, dem Schulgarten, zubereitet und eingenommen wurde - nicht ohne, dass die Kräuter vorher gewaschen wurden. Da im Schulgarten kein Leitungswasser vorhanden ist, behalf sich die Gruppe mit Mineralwasser. Um das Risiko von Verunreinigungen der Kräuter gering zu halten, empfahl Alberts außerdem, nicht direkt am Wegesrand zu pflücken. Zur Bestimmung der Kräuter sollte man sämtliche Sinne zu Hilfe nehmen: bis hinunter zur Wurzel schauen, das Pflänzchen zwischen den Fingern zerreiben und eine Riechprobe machen. Die hier erwähnten Wildkräuter werden vor der Blüte gesammelt. Das Scharbockskraut eignet sich danach nicht mehr zum Verzehr.
Das Sammeln und Verwerten der frühen Kräuter hat eine lange Tradition, berichtete Alberts. Nachdem die Lebensmittel im Frühjahr aufgebraucht waren, machten die Menschen in der eher unfreiwilligen Fastenzeit aus der Not eine Tugend und nutzten die Kräuter, um sich mit wichtigen Vitaminen zu versorgen. Die jungen Blätter der Brennessel haben zudem eine entwässernde Funktion, die im Frühjahr als Spinat mit Butter und Sahne zubereitet sehr gut schmecken. Damit traf Alberts den Nerv seiner Zuhörerinnen und Zuhörer. Angelika Trabert aus Ehlhalten ist davon überzeugt, dass die Natur alle benötigten Heilkräfte bereithält.
„Fast alles, was ums Haus wächst, ist für uns gemacht“, ermunterte Alberts die Gruppe, sich der Natur zu bedienen. Die länglichen rosettenartigen Blätter des Spitzwegerichs haben eine desinfizierende Wirkung auf kleineren Wunden: Einfach ein Blatt zerreiben, angefeuchtet auf die Stelle legen und mit einem Pflaster fixieren.
Nicht zu vergessen, dass das junge Grün auch unsere Stimmung verbessert. Nach langen, kalten, grauen Wintermonaten hellen uns die satten, frischen Farben der Frühlingsblüher auf. Alberts riet zur Ansaat von Winterlingen und Schneeglöckchen im eigenen Garten. Die Gruppe wiederum betrachtete fast ein bisschen ungläubig das winzige zarte Grün, das trotz der langen Kälte aus der winterbleichen Wiese sprießt: die gefiederten Blätter der Schafgarbe und die kleinen schmalen Blätter der Weidenröschen. Deren Blüten zeigen im Hochsommer rosa- bis purpurfarben unübersehbar ihre ganze Pracht. Wenn jetzt keine Frühlingsgefühle erwachen… 

 

Insekten - die erste

Am 20. April war es soweit, unsere erste Insekten-Safari fand statt. Aber keine Angst, bei uns wird keiner Fliege etwas zu Leide getan. 6 Kinder und 6 Erwachsen gingen auf die Suche. Leider war das Wetter etwas kühl geraten, um so richtig in den Genuss der 6 beinigen Krabbler und Flieger zu kommen. Doch Insekten zu finden, ist kein größeres Problem. Bereits unter dem ersten Laubblättern am Boden , huschten viele Grillen umher. Diese befinden sich derzeit noch im Larvenstadium, haben also noch keine Flügel. Da Grillen eine unvollständige Metamorphose machen, sehen die Larven den erwachsenen Tieren (Imago genannt) schon recht ähnlich. Wenig später fanden wir die gelben Blüten des Scharbockskrautes und darin kleine Wildbienen, die sich dort vor der Kälte geschützt ausruhten. Als wir eine davon anhauchten, regte sie sich und flog davon. Auch die kleinen, einzeln lebenden Wildbienen tragen einen großen Anteil bei der Bestäubung vieler Blüten. Man kann ihnen behilflich sein, in den man im Garten Wildbienen-Hotels bastelt. Da sie zumeist Hohlenbrüter sind, bietet es sich an, ein Stück Holz mit kleinen Löchern zu versehen und dieses an einem regengeschützen Ort aufzuhängen. Ein schönes Beispiel ist am Schulgarten "Jägeracker" zu sehen. Dort endete auch unserer Wanderung. Im Mai widmen wir uns den wasserliebenden Insekten.

Insekten im Bach

Im Fischbach
Eintagsfliegenlarve

Der Fischbach in Eppstein hat eine recht gute Wasserqualität. Dies konnten wir am 11.05. erkunden. 5 Kinder und Erwachsen gingen mit Kächer, Sieb und Gummistiefel in den Bach. Zwar konnten wir auf den ersten Blick vom Ufer aus nicht viel entdecken, aber im Wasser mussten wir nicht lange suchen, bis wir die ersten Tiere fanden. Im fließenden Gewässer haben die Tiere verschiedene Anpassungen entwickelt, um nicht davon gespüllt zu werden. Die meisten Tiere sind flach geformt und können sich somit gut unter Steinen verkriechen. Daher ist es immer empfehlenswert, unter Steinen nach den Tieren zu suchen. Neben Larven von mehreren Eintagsfliegenlarven (auch unterschiedlicher Arten), konnten wir auch eine Steinfliegenlarve und Bachflokrebse finden. Da kam Freude auf, was da so alles in den wassergefüllten Schalen zum Vorschein kam. Auch eine enorme Menge an Köcherfliegenlarven könnten wir finden. Diese Tiere bauen sich aus Steinchen oder Zweigen einen Köcher um so der Strömung mehr Widerstand zu bieten. Das gab ein Hallo, als die vermeindlichen Stöckchen plötzlich Beine bekamen. Andere Köcherfliegenlarven kleben sich auch eine Steinburg an größere Steine. Neben diesen "großen Tieren" wusselten auch viele kleinere Tiere in den Schalen, besonders Zuckmückenlarven. Besonders beeindruckend und fast schon erschreckend war die Larve einer Großlibelle, dies sich am Grund der Baches versteckt hatte. Das war ein toller Fang. Zum Schluss sind wir noch weiter zum Teich im Garten Alberts gezogen und haben dort mit Kaulquappen, Wasserläufern und Goldfischen auch die Tiere der ruhender Gewässer kennengelernt. 
Alle hatten ziemlichen Spaß und so mancher auch nasse Socken.

Vom Ei zum Vogel

Zur Aktion am Mittwoch, den 15.05. trafen sich 8 Kinder und 3 Erwachsene. Netterweise spielte das Wetter mit und so wurde es wieder einmal ein unvergessliches Erlebnis. Biologin Carina Scherbaum zeigte den staunenden Teilnehmer Eier, frisch geschlüpfte Vogelkinder und welche, die schon älter waren. Kohlmeise, Blaumeise, Kleiber brüten in den Vogelnistkästen im Wald um die Freiherr-von-Stein Schule. Carina holte nicht nur mit geübten Handgriffen die Beobachtungsobjekte aus den Kästen, sondern nutze auch die Gelegenheit viel Wissen über die Vögel, deren Bedeutung und deren Schutz zu vermitteln.

Nacht der Siebenschläfer

Der Abend des 29.06. war hervorragend geeignet, die herrliche Stimmung eines Sommerabends zu genießen. Zwar waren die 6 Jungs mächtig aufgedreht (sie hatten schon seit dem Nachmittag zusammen Geburtstag gefeiert) aber nach einer Weile ließen auch sie sich auf die Stimmung ein und folgten gespannt den Erklärungen. Den 6 Erwachsenen könnte dies nur recht sein, denn zu viel Lärm und Getobe stört nicht nur sie sondern auch alle Tiere die sich in der Dämmerung auf die kommende Nacht vorbereiten. Ob tagaktiv oder nachtaktiv, die Dämmerung ist für alle eine bedeutende Zeit.
Und so hörten wir zunächst den Abendgesängen der Vögel zu. Eine Singdrossel legte sich hierbei besonders in Zeug, um wenig später die ersten Fledermäuse auf zu entdecken.

Um die Bauernregel zum Siebenschläfertag zu erklären, wurden Wetterkarten für die kommende Woche studiert. Es deutete sich ein Wechsel der großräumigen Wetterlage an. Das wechselhafte Wetter der letzten Wochen scheint demnach ruhigen und sommerlich schönen Hochdruckwetter Platz zu machen. Ob dies wohl sieben Wochen anhält.
Anmerkung Ende August: Ja es stimmte in diesem Jahr recht gut. Das Wetter bis Mitte August war durchweg sommerlich, auch wenn das ein oder andere Gewitter mal sein Unwesen trieb. Aber ganz ohne Regen über so lange Zeit würde der Natur auch nicht gut bekommen.

Auch in diesem Jahr wartete der Höhepunkt am Ende der Wanderung auf uns. Trotz des kühlen Wetters der letzten Tage, entzündeten unzählige Glühwürmchen im dunklen Wald ihre Lichter. Sie scheinen weniger von der Witterung abhängig zu sein, als man denken könnte. Alle waren wir gebannt. Nur die Siebenschläfer des Waldes zeigten sich nicht. Nicht einmal die typischen Rufe waren zu vernehmen. Nächstes Jahr vielleicht wieder.

Schmetterlingstour

Schmetterlinge mögen es warm und trocken. Samstag, der 17.08., war ein entsprechender Tag. Tagfalter und andere Sommertiere machten sich bereit entdeckt und erkundet zu werden. Doch so ein herrlicher Sommertag biete auch andere Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben. So kam nur Familie Stephan in den Genuss, die vielen Tiere zu bewundern. Mindestens 10 Falterarten waren aktiv, aber auch Wanzen, Heuschrecken, Spinnen, Libellen, und vieles mehr. Besonders beeindruckend war eine Wespenspinne, die im Gras ihr tolles Netz gespannt hatte.

 Wespenspinne

Und auch einige Falter der selteneren und schönen Goldenen Acht flogen über eine üppige Kleewies

        Waldbrettspiel

               Distelfalter

Bereits am Abend zuvor waren wir zu 8 unterwegs und haben in Vockenhausen erfolgreich nach Fledermäusen Ausschau gehalten.

 

 

Rundum schönes Kelterfest...

25 Helfer folgten unserer Einladung und halfen mit bei der Ernte der Äpfel. In etwa 4 Stunden wurden ca. 25 l Saft gekeltert, eine tolle und vor allem leckere Ausbeute. Alle hatten großen Spaß und waren mit Eifer bei der Sache. Erfreulich war auch die Tatsache, dass einige Interesse und Bereitschaft bekundeten auch beim Pflegen der Streuobstwiese behilflich zu sein. Einige Äpfel hängen noch am Baum und werden in den nächsten Wochen reif. Diese sollen demnächst noch geerntet werden.

Kränze basteln und Waldweihnacht...

Wie schon in den vergangenen Jahren, luden wir im November zum Gestalten von Türkränzen ein. Martin Alberts hatte hierfür passendes Naturmaterial mitgebracht. Kirschzweige (nicht zu dick) werden mit Draht zu einem Kreis gebunden und dienen als Gerüst. Darauf werden Zweigen und Blättern von Buchsbaum, Eibe, Lavendel, Efeu und anderen Pflanzen sowie Beeren von verschiedenen Pflanzen gelegt und nach ein andere mit Draht befestigt. Mit ein wenig Geschick entsteht ein attraktiver Türschmuck, der noch dazu ganz herrlich duftet. Bei der diesjährigen Aktion 19.11. wurden von den 4 Teilnehmern wieder schöne Kränze hergestellt.

Einen Monat später, am 17.12. kamen 7 Kinder und 7 Erwachsene zu unserer Waldweihnacht. Wie jedes Jahr schmückten wir einen Baum, unter anderem mit Äpfeln, hörten Geschichten und sangen Lieder. Auch Plätzchen und Orangensaft fehlten nicht. Auch wenn es in diesem Jahr keinen Schnee gab, genossen wir unsere Waldweihnacht und konnten auf dem Rückweg den herrlich aufgehenden Vollmond bewundern.   

Quelle: http://www.bund-eppstein.de/themen_und_projekte/kunterbund/aktionen_im_jahr_2013/